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Die Russlanddeutschen gehörten zu den Minderheiten des russisch-sowjetischen Vielvölkerstaates, denen besonders übel mitgespielt wurde. Dalos erzählt den Weg der von Katharina II. ins Land geholten Deutschen auf der Grundlage vieler neuer Quellen bis in die Gegenwart.

Die Russlanddeutschen gehörten zu den Minderheiten des russisch-sowjetischen Vielvölkerstaates, denen besonders übel mitgespielt wurde. Der ungarische Autor György Dalos, der in den 1960er-Jahren in Moskau Geschichte studiert hat und seit vielen Jahren in Deutschland lebt, erzählt den Weg der von Katharina II. ab 1763 ins Land geholten Deutschen auf der Grundlage vieler neuer Quellen. Darin wird von ihrem Fleiß, ihrer Sachkompetenz berichtet, aber auch über das Festhalten der Mennoniten an ihrem Glauben unter schwierigen Bedingungen. Die erfolgreichen Deutschen gerieten schon während des 1. Weltkrieges unter Generalverdacht. Schlimmer wurde es während der Revolution und erst Recht im 2. Weltkrieg, als die deutsche Bevölkerungsgruppe auf Anweisung Stalins deportiert wurde. Die große Rückwanderung der letzten Jahrzehnte führte dazu, dass heute in Deutschland viel mehr dieser Menschen leben als in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Dalos rät, das "Russische in ihnen" als Kapital zu betrachten, das "bei der Annäherung zwischen Deutschland und Russland sehr nützlich sein kann". (2 S)