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Biografie des amerikanischen Großindustriellen Jean Paul Getty (1892-1976), des zu seiner Zeit reichsten Menschen der USA, und seiner weit verzweigten Dynastie. Da er aber ein ängstlicher, geiziger, gefühlsarmer, sexbesessener Puritaner war, brachte er seiner Familie auch viel Leid.

 

Gut recherchierte Biografie des amerikanischen Finanzgenies Jean Paul Getty (1892-1976) und seiner weit verzweigten Dynastie. 1915 nutzte er den Ölboom in Oklahoma, um sich ein Vermögen aufzubauen. Später wurde er der reichste Mensch der USA. Da er aber ein außerordentlicher Geizhals, strenggläubiger Puritaner, gefühlsarmer und gewinnsüchtiger Geschäftsmann war und es auf fünf gescheiterte Ehen brachte, erzeugte er viel Leid, Eifersucht und Misstrauen unter seinen Kindern und Enkeln. 1973 wurde sein Enkel Paul Getty III. in Rom entführt. Dessen Mutter kämpfte um sein Leben. Doch Paul Getty I. weigerte sich, das Lösegeld von 17 Mio. Dollar zu zahlen. Als die Entführer Paul ein Ohr abschnitten, gab die Familie schließlich nach und kaufte ihn frei. Die Entführung, auf die sich die 2018 in Deutschland angelaufene Verfilmung konzentriert, spielt in dem Buch trotz anderslautenden Klappentextes nur eine untergeordnete Rolle. Facettenreiche Familiengeschichte, die in illustren Kreisen spielt und deutlich macht, dass zum Glück mehr gehört als Geld. Trotz Längen spannend zu lesen. Nachfrage ist zu erwarten.