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Fürstenfelde in der Uckermark: Am nächsten Tag will das Dorf feiern, doch in der Nacht vor dem Fest geschehen merkwürdige und bedrohliche Dinge: Die Kirchenglocken sind verschwunden, der Fährmann ist tot, aus dem Haus der Heimat sind alte Geschichten und Erinnerungen ausgebrochen ...

Nach dem vielgelobten Debüt "Wie der Soldat das Grammofon repariert" (BA 12/06) des 1978 in Bosnien geborenen und seit 1992 in Deutschland lebenden Autors ist der Schauplatz seines neuen Romans ein fiktives Dorf in der Uckermark. In der Nacht "Vor dem Fest", dem bedeutendsten Ereignis des Jahres, kommen nicht alle Bewohner zur Ruhe. Ein ehemaliger NVA-Offizier will sich das Leben nehmen, eine alte Malerin will das Dorf bei Nacht malen, eine Füchsin sucht Futter für ihre Jungen und in einer Garage trifft man sich und trinkt Flaschenbier, seit es keine Kneipe mehr gibt. In einem bunten Kaleidoskop von Beobachtungen, Erinnerungen, Erzählungen und alten Sagen entsteht der Kosmos eines Dorfes mit seinen Bewohnern und seiner Geschichte. Man spürt Stanisics Freude am Fabulieren, sein Spiel mit Sprache steckt voller überraschender Wendungen und es entsteht ein lebendiges, buntes Bild mit genau beobachteten Details, witzig, humorvoll, skurril, liebevoll und auch wehmütig. Erhielt den Leipziger Buchpreis 2014 und ist wohl ein Stück große Literatur, dabei gut zu lesen. Für alle sehr empfohlen.